Die Folgen globalisierter Märkte sind allgegenwärtig: Die Schokocreme auf unserem Frühstückstisch basiert auf Palmöl, für das anderswo Urwald gerodet wird; billige T-Shirts werden in Asien hergestellt, häufig unter Vermeidung des Arbeitsschutzes; Rohstoffe für Handys werden unter menschenverachtenden Bedingungen gewonnen. Unser Konsum belastet die Welt – und damit langfristig auch uns. Eine Trendwende ist möglich: mit fairem Handel, der globales Denken und lokales Handeln zusammenbringt.

Im Jahr 2015 beschließt die BVV auf Initiative von Bündnis 90 / Die Grünen, sich an der Kampagne „Fairtrade-Towns“ (www.fairtrade-towns.de/) zu beteiligen und sich auf den Weg zu Fairtrade Town zu machen. Drei Jahre später ist der Anfang geschafft. Gewerbetreibende und Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung leisten sichtbare Beiträge zur Förderung des fairen Handels: 85 Geschäfte, 31 Cafés und Restaurants, 4 Schulen, 2 Vereine und 6 Kirchengemeinden im Bezirk beteiligen sich an der Kampagne. Sie bieten fair gehandelte Produkte mit dem bekannten Markenzeichen an, das einen sicheren Rahmen für Kommunen, Institutionen und Endverbraucher*innen für fairen Konsum darstellt.

Am 19. September konnte Steglitz-Zehlendorf deshalb im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung die Auszeichnung „Fairtrade-Bezirk“ überreicht werden. Die Übergabe der Urkunde an die Bezirksbürgermeisterin fand im Alten BVV-Saal des Rathauses Zehlendorf statt.

Bei der Verleihung zur Auszeichnung “Fair Trade Town” an Steglitz-Zehlendorf: Maren Schellenberg (Mitte rechts)

Getragen wird die Kampagne auf Bezirksebene maßgeblich vom Büro der grünen Umweltstadträtin Maren Schellenberg, die die lokale Geschäftsführung in Steglitz-Zehlendorf übernimmt: „Jede und jeder hat die Möglichkeit, fairen Handel zu unterstützen: Beim eigenen Einkauf und auch in Ämtern, Schulen, Vereinen, Kirchengemeinden. Faire Produkte sind heute nicht mehr nur Kaffee und Schokolade, sondern auch Textilien und Blumen, Fuß- und Volleybälle, ja sogar Mineralien und Holz. Wir wollen deshalb auch die Nachfragemacht der öffentlichen Hand einsetzen, um den fairen Handel voran zu bringen.“

Michael Gaedicke, wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Fraktion: “Ich freue mich mit allen Beteiligten über die Auszeichnung und mehr noch darüber, dass unser Handeln nun konkret und unser Konsum fairer wird. Denn wir alle haben die Möglichkeit, unserer globalen Verantwortung jeden Tag gerecht zu werden: Fairtrade-Konsum trägt dazu bei, dass am Produktionsstandort Umwelt- und Klimaschutz-, Gesundheits- und Arbeitsschutz-Standards berücksichtigt werden und mehr Gewinn bei den Produzent*innen im globalen Süden bleibt.“

Aktuelle Anträge der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen dazu:

1010/V Faire Produkte in öffentlichen Einrichtungen, bei Sitzungen und Veranstaltungen des Bezirks Steglitz-Zehlendorf

1009/V Sportvereine bei der Beschaffung von Sportartikeln aus fairem Handel unterstützen

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