Im Januar 1919 war es, als die erste deutsche Nationalversammlung zusammentrat, bei der auch Frauen das Wahlrecht gehabt hatten – und immerhin waren auch neun Prozent der Gewählten Frauen.

Zum 100jährigen Jubiläum dieses wichtigen Datums gab es in der BVV gestern einen entsprechenden Festakt: Gesine Schwan (SPD), Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) und Rena Peterson (Bündnis 90/Die Grünen) waren mit der Moderatorin Stefanie Lohaus, Redakteurin bei „Zeit Online“ auf dem Podium zum Thema, wo Frauen heute in der Politik stehen. 

Während Gesine Schwan immer noch erhebliche Ressentiments gegenüber Frauen ausmachte, wollte Richter-Kotowski dem nicht ganz zustimmen und verwies darauf, dass sie sich selbst von jeher auch eher mit “harten politischen Themen” wie Personal, Finanzen, Stadtplanung befasst habe und weniger mit den “weicheren”, sozialen “Frauenthemen”.

Das wollte Rena Peterson, Mitglied der grünen Fraktion im Bezirk und Vorsitzende des Ausschusses für Frauen und Gleichstellung so nicht gelten lassen: „Was ist denn an Sozialpolitik weich? Da fließt am meisten Geld, da sind riesige Stellschrauben, es ist ein knallhartes Feld und ein wahnsinnig dickes Brett“, erläuterte sie unter Applaus.

Ein wichtiges Thema war dabei auch eine gesetzliche Frauenquote, die von allen Podiumsmitgliedern als wichtiges Instrument anerkannt wurde, um die Gestaltungsmacht von Frauen in unserer Gesellschaft zu stärken, die immer noch Männer eher ermutige, für politische Ämter zu kandidieren, was dazu führe, dass Frauen in unseren Parlamenten immer noch unterreprästentiert seien.

Dies ist auch die der Bezirksverordnetenversammlung so, wo nur 19 Frauen 36 Männern gegenüber sitzen. Im Bezirksamt jedoch ist Steglitz-Zehlendorf mit 3 Frauen zu 2 Männern weit vorn.

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