Der grundlegende Gedanke der Berliner Landes-SPD ist gut: Kinder der Klassen 1 bis 6 sollen gratis Schulessen erhalten. 


Allein die konkrete Umsetzung ist äußerst schwierig: bei der derzeitigen Platzsituation an den Schulen beginnen die Mittagessen bereits jetzt teils um 10:30 Uhr (!). Darüber hinaus ist unklar, wie viele Essen dann zusätzlich serviert werden müssten: von 14% (Schul-Staatssekretär Rackles) bis 60% (Schätzung der Catering-Unternehmen) reichen die Prognosen. Es ist darüber hinaus unklar, wie eine entsprechende Qualität der Schulessen aufrecht gehalten werden soll, wenn Gratisessen in diesen Größenordnungen herausgegeben werden müssen. Gibt es deutlich mehr Gratisessen steigt auch die Gefahr, dass dieses nicht wertgeschätzt und abgerufen werden und mehr Lebensmittel weggeworfen werden. 
Der SPD-Schulsenat scheint selbst unschlüssig, wie er dies umsetzen und/oder fördern soll – so sollen den Bezirken z.B. zwar zusätzliche Küchengeräte gestellt werden, aber zusätzlicher Raum dafür ergibt sich natürlich nicht. Fehlende Problemlösungen und Übersicht auf Senatsebene lässt der Senat den Bezirken auf die Füße fallen. 
Unter diesen Voraussetzungen ist der eigentliche Sinn -gutes, kostenfreies Mittagessen für Schüler*innen- kaum zu erfüllen und ein organisatorisches Desaster vorauszusehen. Ausbaden müssen diese Situation die Schulleiter*innen und Schüler*innen vor Ort.


Susanne Mertens, schulpolitische Sprecherin der grünen Fraktion dazu: „Dieses Geschenk der SPD ist vergiftet, es schafft einen Rechtsanspruch und Chaos auf dem Rücken der Bezirke und Schulen vor Ort, die gleichzeitig nicht in den Stand gesetzt werden, die Versprechungen des Geschenks zu erfüllen.“

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