Täuschungen bei den Flugrouten – neuer Senat, alte Methoden

Zu den aktuell bekannt gewordenen Enthüllungen, dass bei der Bekanntgabe der Flugrouten nicht die komplette Anzahl der zu erwarteten Flugbewegungen berücksichtigt wurde, erklären Annika Schmidt und Norbert Schellberg, Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Steglitz-Zehlendorf:

Erneut sind die Bürgerinnen und Bürger von den Verantwortlichen der Flughafenplanung getäuscht worden. Noch bei der Verkündung der endgültigen Flugrouten am 26. Januar 2012 bezog sich das Bundesamt für Flugsicherheit auf Berechnungen, die von maximal 48 Flügen pro Tag über dem westlichen Berliner Stadtgebiet ausgingen. Nun – keinen Monat später – geht das Bundesamt für Flugsicherheit von 83 Flugbewegungen aus. Das bedeutet eine Verdoppelung der Lärmbelastung für die Bürgerinnen und Bürger in Steglitz-Zehlendorf durch die Hintertür. Der Senat von Berlin als Flughafenbetreiber schweigt bis heute. Die CDU hatte im Wahlkampf plakatiert: „Keine Politik über die Köpfe der Menschen hinweg“. Nun wird weiter getäuscht, betrogen und verschwiegen. Das Fazit ist: Neuer Senat – alte Methoden.

Wir erinnern auch daran, dass die Wannsee-Route nah am gegen Flugzeugabstürze ungesicherten Forschungsreaktor vorbeiführt. Eine Verdoppelung der Flugbewegungen bedeutet auch eine Verdoppelung des Risikos. Bündnis 90/Die Grünen in Steglitz-Zehlendorf bleiben deswegen dabei: Die Wannseeroute NOOST und auch die Streuung von so einer hohen Anzahl von Flügen über dem Berliner Südwesten ist inakzeptabel. Nun ist endlich das Votum der Fluglärmkommission und des Umweltbundesamtes umzusetzen: Der Berliner Ballungsraum sowie Potsdam müssen durch eine aussenliegende Route umflogen werden. Die Mehrbelastungen der Fluggesellschaften durch diese Maßnahme liegen im Promillebereich – die Entlastung einer Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern wiegt schwerer.

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