Die heutigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses drehte sich in großen Teilen auch um das Ausprobieren eines neuen Ansatzes in der Jugendarbeit, des sogenannten “Sozialraumbudgets”.

Kurz gesagt stellt dieses einen Paradigmenwechsel dar: von einzelnen “Fällen” von Jugendlichen, die amtlicher Hilfe bedürfen, hin zu einer Angebotsumgebung mit Maßnahmen in ihrem gesamten Kiez. Damit wird auch in größerem Maße Präventionsarbeit möglich, denn die Träger können nun auch schon im Vorfeld arbeiten, wenn Jugendliche noch nicht zu “Fällen” geworden sind.

Ein vergleichbares Modellprojekt in Graz zeigt, dass sich hieraus positive Wirkungen ergeben: Finanzielle Mittel können flexibler und präventiver eingesetzt werden, bürokratischer Aufwand bei den Trägern in Form von Berichten und Dokumentationsarbeit konnte verringert werden und sogar der finanzielle Mittelbedarf an sich ging zurück. Dieses Geld kann dann für andere Aufgaben in der Jugendarbeit verwendet werden. Ein ähnlicher Modellversuch mit finanzieller Planungssicherheit für alle Beteiligten soll nun auch hier im Bezirk angestrebt werden.

Unsere grüne Jugendstadträtin Christa Markl-Vieto und ihr Referent Oliver Schruoffenger konnten beim Senat erreichen, dass sich während eines Modellversuchs in unserem Bezirk die Geldzuweisungen des Senats in gleicher Höhe fortsetzen, um Planungssicherheit bei Bezirk und freien Trägern zu gewährleisten. Als Ort für den Modellversuch wurde die Region B des Bezirks ausgewählt: Lankwitz, Lichterfelde-Ost und -Süd.

Auf unsere Initiative hin kam der Ausschussantrag zustande, dass das Bezirksamt die Diskussion um das “Sozialraumbudget” weiter vertieft und die Umsetzung einer Sozialraumbudgetierung unterstützt. Diesem Antrag stimmte der Ausschuss einstimmig zu.

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