Als Teil einer lebendigen und weltoffenen Hauptstadt wächst auch unser Bezirk und verändert sich. Das bedeutet ein Mehr an Wohnungsbau, an Schul- und Kitaplätzen, an sozialer Infrastruktur, an Einrichtungen. Das bedeutet ein Mehr an Vielfalt, an Weltoffenheit und an Lebendigkeit. Eine der zentralen Aufgaben für die Politik bildet daher, Wachstum nicht nur räumlich, sondern auch sozial, im Sinne der Menschen, zu denken. Zugleich müssen die Besonderheiten unseres Bezirks berücksichtigt und erhalten werden. Dabei ist diese Herausforderung im Hinblick auf die stadtplanerische und architektonische Geschichte Berlins nicht neu. Der Architekt Oswald Mathias Ungers hat diese Geschichte als einen nicht abschließbaren dialektischen Prozess gelesen, in dem sich das Verhältnis zwischen Stadt und Landschaft immer wieder neu stellt. (vgl. Kohlhaas Berlin: ein grünes Archipel, [1977], Zürich 2013) Mit seinen ausgedehnten Erholungsgebieten, lebendigen Kiezen, unterschiedlichen Wohnanlagen, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie klein- und mittelständischem Gewerbe, bildet unser Bezirk eine Stadtlandschaft, die durch ihre Mischung anziehend wirkt.

Wir Grüne wollen die gegenwärtigen Herausforderungen an unseren Bezirk vor allem als Chancen verstanden wissen und diesen Prozess gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern – als ein Dialog – nicht allein zwischen Stadt und Natur, sondern zwischen den Menschen, die hier leben, führen. Am fünften März diesen Jahres haben wir daher mit der Stadtteilkonferenz „Zukunftswerkstatt Steglitz-Zehlendorf“ ein Forum gegeben, in dem die Ideen, Erfahrungen und Kompetenzen der Bürger*innen, Vertreter*innen von Vereinen, Organisationen und Initiativen im Bezirk gefragt waren. Im, als interaktives Museum eingerichteten Culinarium der Domäne Dahlem, konnten im Rahmen von thematisch geordneten Workshops die vielfältigen Aufgaben, die im Bezirk vor uns stehen, diskutiert und Projektansätze entwickelt werden. Die große Resonanz war ein Ausdruck für das starke Engagement der Menschen in Steglitz-Zehlendorf und für ihren Willen, ihre Umgebung und ihr tolerantes Zusammenleben mitzugestalten. Sie zeigte auch, wie notwendig solche Foren in Zukunft sind, um dieses Engagement in den politischen Gestaltungsspielraum des Bezirks Steglitz-Zehlendorf besser zu verankern. Mit der Grünen Stadtteilkonferenz wollen wir Grüne ein deutliches Zeichen für mehr Bürgerbeteiligung in unserem Bezirk setzen und nachhaltig solche Foren zu verschiedenen Kiezen und Themen initiieren. Die von den Teilnehmenden meist bewerteten Projekte wurden in das Grüne Bezirkswahlprogramm 2016 aufgenommen und haben den transparenten und breitangelegten Prozess ihrer Erstellung abgerundet.

Von Tonka Wojahn

Categories:

Tags:

Comments are closed