Aus unserer Sicht ist es wünschens- und begrüßenswert, wenn

  1. die neue Siedlung mit ca 6000 Menschen insgesamt kinderfreundlich und autoarm mit vielen öffentlich zugänglichen Flächen geplant wird, wobei möglichst wenige Straßen die Wohngebiete zerschneiden dürfen. Eine genaue Verkehrsplanung muss nach dem Erscheinen des Verkehrsgutachtens erneut überarbeitet werden.
  2. die S-Bahnstrecke nach Teltow zweigleisig ausgebaut, die Taktfrequenz der S-Bahn erhöht, ein weiterer Zugang zum S-Bahnhof Lichterfelde-Süd gebaut und der Busverkehr deutlich gesteigert wird.
  3.  sichere Radabstellanlagen im gesamten Siedlungsgebiet und ein Fahrradparkhaus am S-Bahnhof sowie Verleihstationen für Fahrräder und Elektro-Scooter entstehen.
  4. Infrastrukturflächen für Schule, Kita, Spielplätze, Bibliothek, Gemeinschaftshaus und Naturschutzzentrum vorbehalten werden.
  5. eine neue Schule so nah an der bestehenden Mercator Grundschule gebaut wird, dass eine gemeinsame Schule entstehen kann.
  6. die Positionierung des neuen Sportplatzes auch unter Lärmschutzgesichtspunkten geschieht. S-Bahn-Nähe oder gemeinsamer Sportkomplex am schon bestehenden Standort sollte diskutiert werden.
  7. die BewohnerInnen der Nachbarschaft und des neuen Quatiers über ein Zentrumsmanagement zu Gemeinsamkeit in einem neuen gemeinsamen Kiez finden. An der Entwicklung eines gemeinsamen Kiezes muss bereits während der Bau- und Planungsphase gearbeitet werden.
  8. 20 Prozent der Geschosswohnungen dauerhaft genossenschaftlich gesichert werden.
  9. ein Modellprojekt entwickelt wird, das Wohnen und Arbeiten insbesondere für psychisch kranke Menschen ermöglicht und zu zusätzlichen Angeboten im Quartier führt. Neben einer angemessenen Betreuungsstruktur sollen „Inklusionsfirmen“ vielfältige Dienstleistungen im Quartier übernehmen.
  10. die Zahl der Reihen- und Doppelhäuser um mind. 35 Prozent reduziert wird und stattdessen 2-4 geschossiger Mietwohnungsbau mit einem hohen Anteil an Gemeinschaftsgrün erfolgt, dafür sollzwischen Bebauung und Weidelandschaft ein ca. 30 bis 50 Meter breiter, der Allgemeinheit zugänglicher Grünstreifen als Pufferzone entstehen.
  11. eine Verlagerung von Baukörpern an der Osdorfer Straße hin zur S-Bahn erfolgt und das gesamte westliche Baugebiet näher an die S-Bahn-Trasse heranrückt, um Auto-Verkehr zu reduzieren und wertvolle Naturflächen zu erhalten.
  12. zum Schutz gegen die Lärmquellen Osdorfer Strasse, Bahntrasse und Sportplatz verschiedene bauliche Maßnahmen zur Schallabsorption wie z.B. grüne Wände, nichtreflektierende Oberflächen und entsprechende Fenster geprüft werden.
  13. die Nutzung von Photovoltaik, Solarthermie und anderer erneuerbarer Energiequellen mit hoher Energieeffizienz sowie Bauen mit umweltverträglichen Baustoffen erfolgt.
  14. die Grünflächen innerhalb der Siedlung in den Besitz der öffentlichen Hand übergehen, um eine qualitativ hochwertige Pflege im Sinne der Allgemeinheit gewährleisten zu können.
  15. der mittlere „grüne Finger“ so vergrößert wird, dass er genug Platz bietet für den Eingang zur Weidelandschaft sowie für ein Naturbildungszentrum mit Öffentlichkeitsbereich und Nachbarschafttreffpunkt. Die ehemalige Baracke für die Kriegsgefangenen ist als Gedenkstätte zu gestalten. Das Winterquartier der Wechselkröten ist zu erhalten.
  16. die Pflege der Weidelandschaft unter Leitung und Planung des Naturschutzverbandes BUND geschieht, da dieser den Erhalt der Artenvielfalt und das Fortbestehen des Beweidungsmanagements in seiner jetzigen Form gewährleisten kann. Das Gebiet soll als Naturschutzgebiet oder Biosphärenreservat ausgewiesen werden. Den Vorgaben des Sachverständigenbeirates für Naturschutz und Landschaftspflege vom 08.07.2014 http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/beirat/de/beschluesse.shtml ist dabei im Wesentlichen zu folgen. Die Finanzierung sollte durch die öffentliche Hand erfolgen.
  17. das Regenwasser-Management so entwickelt wird, dass das Abwassersystem entlastet und das Regenwasser in die Weidelandschaft geleitet wird, um dort zur naturschutzfachlichen Landschaftsgestaltung genutzt zu werden.
  18. die Ausgleichsmittel möglichst auf dem Gebiet der Lichterfelder Weidelandschaft, z.B. für das Wassermanagement oder die Wasserzufuhr für und Anlegen von Teichen, verwendet werden.

Beschluss der Kreismitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Steglitz-Zehlendorf am 12. Juli 2016

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