Veranstaltung zum Breitenbachplatz gut besucht

Gut besucht war die gemeinsame Veranstaltung der grünen BVV-Fraktionen von Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf zum Breitenbachplatz. Grundsätzliches Problem sind dort die riesigen Breitenbachplatz-Autobahnbrücken, die als Teil der „autogerechten Stadt“ den Platz verschandeln und den Stadtteil zerschneiden.

 

 

Bereits seit langem setzen sich Grüne in beiden Bezirken für einen Abriss der Brücken und eine dadurch bedingte Revitalisierung des Kiezes ein, denn durch moderne Verkehrskonzepte und andere Mobilitätsschwerpunkte werden weniger Straßen benötigt.
Den Beginn der Veranstaltung, die von Doris Manzke-Stoltenberg (Sprecherin Stadtplanung grüne Fraktion Steglitz-Zehlendorf moderiert wurde,  markierte der Teil „Wie war der Breitenbachplatz?“ mit Ulrich Rosenbaum von der Bürgerinitiative Breitenbachplatz, der mit vielen alten Bildern die frühere Aufenthaltsqualität darstellte.
In ihrem Vortrag 

“Stadt statt Straßen! – Rückgewinnung durch Rückbau“ ging Uta Bauer vom Deutschen Institut für Urbanistik (DifU) auf erfolgreiche Beispiele aus anderen Kommunen wie z.B. Stuttgart ein, die mit dem Rückbau von Verkehrsinfrastruktur einen enormen Gewinn an Aufenthaltsqualtität auf ihren Plätzen erreichten.


Die Notwendigkeit einer gezielten Machbarkeitsstudie für den Rückbau betonte Benedikt Lux (Mitglied des Abgeordnetenhauses für Bündnis 90/Die Grünen). Chancen sah er insbesondere in der Tatsache, dass die Verkehrsströme durch andere Abfahrten bereits vor der riesigen Brückenkonstruktion umgeleitet werden können und dass der Baukörper dem Land Berlin gehört, das darüber unabhängig vom Bund entscheiden kann. Das Zeitfenster für die Abrissaktivitäten sieht er in den nächsten fünf Jahren, da gesetzliche Auflagen und der Zustand der Brücken sonst noch zu einer Sanierung zwingen. Er betonte nochmals die Wichtigkeit der Bürger*innenbeteiligung, um hier Druck auf die Politik auszuüben.
Ulrich Rosenbaum stellte schließlich Pläne für den neuen Breitenbachplatz vor, die aus der Anwohner*innenschaft kamen und von sehr ernsten Ideen zu Bepflanzung und Ausstattung mit Stadtmöbeln bis hin zu Kinderzeichnungen mit sehr fantasievollen Ideen reichten.
Insgesamt war die Veranstaltung ein wichtiger Schritt zu weiterer Vernetzung und Abstimmung der Vorgehensweisen.
Nächster spannender Termin zum Thema ist ein gemeinsamer Workshop von  Studenten der Université Bordeaux Montaigne und Hochschule Bremen, die  städtebauliche Konzepte zum Abriss der Autobahnbrücke erarbeiten: Montag, 13.10. ab 10 Uhr gibt es dazu die Präsentation und die Diskussion zu den Ergebnissen in der berlin.de/stadtwerkstatt/
geschrieben am 4. Oktober 2019 von Kreisverband