In der Diskussion um den „Mäusebunker“ (das ehemalige zentrale Tierversuchslabor des Universitätsklinikums Benjamin Franklin) begrüßt die grüne Fraktion Steglitz-Zehlendorf die Entscheidung der Charite, einen Abriss zunächst zu verschieben und einen internationalen architektonischen Ideenwettbewerb auszurichten. Dem Vernehmen nach gibt es bereits einige vielversprechende Ideen, den vorsichtigen Umbau mit neuer Nutzung zu kombinieren. Wir gratulieren der “Initiativgruppe Mäusebunker”, die hier in kürzester Zeit 3000 Unterschriften gesammelt und damit zum
Umdenken beigetragen hat. Ebenso zu begrüßen ist der fest beschlossene Erhalt des Institutes für Hygiene und seine Nutzung als Forschungsinstitut.

Die beiden Bauwerk-Ensembles stellen mit ihren jeweils prägnanten Ausformungen einer Sichtbetonbauweise wichtige Beispiele des sogenannten Brutalismus dar. Zeugnisse dieser stilbildenden Architektur sind in der Welt bereits selten und werden immer seltener. Wir freuen uns, dass zukünftige Generationen in Steglitz weiterhin einen guten, realen Eindruck dieser Bauepoche erhalten, der aus Bildbänden kaum vermittelbar ist.

Uns ist dabei bewusst, dass der Umgang mit beiden Bauwerken in vielerlei Hinsicht (Energiebilanz, Raumaufteilung, etc.) eine besondere Herausforderung darstellt. Mit viel Engagement kann es aber gelingen, so dass auch diese wichtigen Zeitschichten Berliner und internationaler Nachkriegsarchitektur erhalten bleiben.

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