Was wir heute mutlos bauen, bereuen wir in 50 Jahren
Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin plant den Rückbau der im Jahre 1978 fertiggestellten Brücken über den Breitenbachplatz in Berlin Steglitz-Zehlendorf. Der Erhalt der Brücken ist nicht möglich, da diese umfangreiche bauliche und baustoffbezogene Mängel aufweisen.
Auf diese Brücke führen die Fahrbahnen aus dem seit April 2023 gesperrten Schlangenbader Tunnel. Dieser – so dieselbe Senatsverwaltung – soll aber in der jetzigen Form saniert werden – irgendwann und für viel Geld.
Der Rückbau der 1978 fertiggestellten und nun maroden Brücke über den Breitenbachplatz ist eine richtige und wichtige Entscheidung der Senatsverkehrsverwaltung und erfährt parteiübergreifend viel Unterstützung. Der Breitenbachplatz ohne massenhaft Straßenbeton in zweiter Etage mittendurch kann ja auch nur sinnvoll sein.
Der Platz, der Dahlem mit Schmargendorf verbindet, würde als grüne Oase in Erscheinung treten und damit eine deutliche bessere Aufenthaltsqualität bieten. Keine Brücke bedeutet an dieser Stelle auch mehr Wohnraum! Der Rückbau schafft auf vielen Ebenen sehr viel Potenzial.
Aber, warum nicht weiter nach Charlottenburg hinein und über die Zukunft des Schlangenbader Tunnels mutiger denken? Mit mehr Mut kann inmitten der City West ein modernes, ökologisch nachhaltiges und soziales Stadtquartier geschaffen werden.
Für den KFZ-Verkehrsfluss können auch intelligent konzipierte Stadtstraßen sorgen. Für Verkehrsberuhigung in den Wohnquartieren gibt es wiederum viele Instrumente, die deutlich kostengünstiger eingesetzt werden können. Es geht hier um mehr als den Verkehr, es geht hier darum, unsere Stadt so zu entwickeln, wie man es sich in 50 Jahren wünschen und nicht bereuen würde.
Hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hier eine Meinung?