CDU lässt obdachlose Menschen im Bezirk im Stich

PRESSEMITTEILUNG

Der Winter 2024/25 wird der letzte für die Kältehilfeunterkunft in der Bergstraße in Wannsee sein – danach wird das Gebäude ersatzlos abgerissen. Sofern kein öffentliches Gebäude gefunden wird, ist eine Alternative nicht in Sicht, wie die Antwort auf eine schriftliche Anfrage der Grünen-Abgeordneten Tonka Wojahn und Taylan Kurt zeigt. Damit steht Steglitz-Zehlendorf im Winter 2025/26 ohne bezirkliche Unterkunft für obdachlose Menschen da – obwohl die Zahl der Betroffenen steigt.

Tonka Wojahn, Mitglied des Abgeordnetenhauses für Bündnis 90/Die Grünen, übt scharfe Kritik:
„Der schwarz-rote Senat hat keinen Plan, wie er die Kältehilfe berlinweit sichern will. Die Notwendigkeit an Unterkünften in Steglitz-Zehlendorf wird nach der Zählung aus der Nacht der Solidarität berechnet. Die aktuellen Auslastungszahlen der Unterkunft in der Bergstraße zeugen aber eher von einer Überlastung und damit von einem erhöhten Bedarf. Hier vor Ort braucht es endlich eine echte Strategie, statt Obdachlosigkeit einfach aus dem Blickfeld zu räumen. Das Land Berlin und der Bezirk stehen in der Verantwortung, zeitnah eine Lösung für den Wegfall der einzigen Unterkunft zu finden – hier gehört auch die Anmietung von leerstehenden Flächen, von denen es im Bezirk einige gibt.”

Ulrike Kipf, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der BVV Steglitz-Zehlendorf, merkt an: “Bisher konnte der Senat mit dem landesweiten Programm lediglich die Betriebskosten knapp finanzieren. Dass die landesweit verfügbaren sechs Millionen Euro auch für die Anmietung einer Immobilie ausreichen, ist mehr als unwahrscheinlich. Wir erwarten mehr Einsatz, anstatt Obdachlose aus der Mitte der Gesellschaft zu verdrängen. Wir alle tragen Verantwortung für die Menschen in unserer Stadt!“

Alexander Kräß, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der BVV Steglitz-Zehlendorf kritisiert: „Die Bergstraße ohne Alternative zu schließen, ist fatal und zeigt, welchen Stellenwert die CDU dem Thema Obdachlosigkeit beimisst. Während Sozialstadtrat Tim Richter seit Jahren keinen Ausbau der Angebote hinbekommt, fordert seine Fraktion stattdessen Verdrängung und verweist auf vermeintlich ausreichende Angebote. Doch mit der Schließung der Unterkunft in Wannsee fällt das einzige bezirkliche Angebot weg – das ist unverantwortlich.” 

geschrieben am 11. Februar 2025 von Grüne Fraktion