In einem offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner, die Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verkehr und Klimaschutz Ute Bonde sowie den Finanzsenator Stefan Evers fordern die Grüne Fraktion in der BVV Steglitz-Zehlendorf und der Grüne Kreisverband Steglitz-Zehlendorf den Erhalt des Parkläuferprogramms:

Offener Brief für den Erhalt des Parkläuferprogramms

Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister Wegner,
sehr geehrte Frau Senatorin Bonde,
sehr geehrter Herr Senator Evers,

mit großer Sorge haben wir die Berichterstattung der Berliner Morgenpost über die geplante Streichung des Parkläuferprogramms durch den Berliner Senat zur Kenntnis genommen.
Das seit 2016 bestehende Programm hat sich in vielen Bezirken bewährt. Parkläuferinnen und Parkläufer tragen entscheidend dazu bei, dass stark frequentierte Grünanlagen gepflegt, sicher und konfliktarm genutzt werden können. Sie weisen Besucherinnen und Besucher auf die Einhaltung der Regeln hin, schützen sensible Naturflächen und wirken durch ihre Präsenz deeskalierend.
Gerade in Steglitz-Zehlendorf ist das Parkläuferprogramm unverzichtbar.

• An den Badeseen Schlachtensee und Krumme Lanke ist der Andrang im Sommer enorm. Aus ganz Berlin kommen Badegäste zu den Seen. Die Belastungen für Natur und Anwohnende sind erheblich. Parallel wird derzeit ein Bundesprogramm für den klimasensiblen Umbau dieser Seen umgesetzt, um Naturbereiche besser zu schützen. Ohne Parkläuferinnen und Parkläufer, die auf die Einhaltung der Regeln achten, droht diese wichtige Investition ins Leere zu laufen. Die Waldbrandgefahr ist in den heißen, trockenen Sommern erheblich – die Parkläufer*innen wirken auch hier präventiv, indem sie beispielsweise das Grillverbot durch setzen. Ebenso steigt ohne ihre Präsenz das Risiko von Konflikten und Gewalt an stark frequentierten Tagen und die Belastung der Anwohnenden durch den Badetourismus wird weiter anwachsen.
  
• Im Stadtpark Steglitz ist der Besucherdruck ebenfalls hoch. Besonders die Vermüllung ist ein massives Problem. Fallen die Parkläuferinnen und Parkläufer weg, sind zwangsläufig häufigere und teurere Reinigungseinsätze die Folge.
  
  

Die Streichung des Programms hätte daher fatale Folgen: Der Schutz unserer Naturflächen würde
massiv geschwächt, gleichzeitig würden die Reinigungskosten durch die BSR noch größer, Konflikte
in den Parks und an den Seen würden zunehmen, die Belastung der Anwohnenden würde steigen
und gleichzeitig würden öffentliche Mittel, die in den klimasensiblen Umbau unserer Naturflächen
investiert werden, wirkungslos verpuffen.
Wir fordern Sie daher mit Nachdruck auf: Erhalten Sie unbedingt das Parkläuferprogramm!
Es ist ein unverzichtbares Instrument, um Natur, Erholung und ein friedliches Miteinander in Berlin
miteinander in Einklang zu bringen.