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Gemeindeabend der Kirchengemeinde Schlachtensee: Antisemitisches Viertel – Warum in Schlachtensee?

Mittwoch, 19. November 2025 von 19:00 - 21:00

Wir wollen ein dunkles Kapitel von Schlachtensee beleuchten: Bei uns wurden während der Nazizeit eine Vielzahl von Straßen nach aktiven und bekennenden Antisemiten benannt, so dass sogar von einem „antisemitischen Viertel“ gesprochen wird. Nach 1945 wurden viele, aber nicht alle Straßen dann wieder umbenannt.

Unter anderem wurde auch die damalige Derfflingerstraße 1937 nach Hans Paul Freiherr von Wolzogen (1848 – 1938) benannt. Er war als Herausgeber der „Bayreuther Blätter“ nicht nur ein Wagner-Verehrer, sondern auch ein bekennender Antisemit. Niemand würde heute eine Straße nach ihm benennen. Ob aber die Wolzogenstraße umbenannt werden soll oder ob es andere Formen der Kommentierung geben soll, darüber ist eine Debatte mit vielen Facetten entstanden. In der Bezirksverordnetenversammlung liegen dazu zwei Anträge vor.
Dieses Thema ist nicht nur durch den örtlichen Bezug von Relevanz, sondern auch, weil der Antisemitismus bei Wolzogen religiös grundiert war. Er und andere bezogen sich auf Martin Luther und auch auf den Hof- und Domprediger Adolf Stoecker, nach dem die heutige Breisgauer Straße benannt worden war.

An dem Abend wollen wir mit dem Historiker Thomas Irmer über die Hintergründe dieser damaligen Umbenennungen sprechen und die Zusammenhänge und die Überlagerungen aufzeigen. Der Abend soll Hintergründe erläutern, aber keine direkte Antwort auf die Frage der Umbenennung geben. Die Entscheidung dazu bleibt der Bezirksverordnetenversammlung überlassen.

Details

Veranstaltungsort

  • Gemeindehaus Matterhornstraße 35