Klimasensibler Umbau der Waldparkanlagen Schlachtensee und Krumme Lanke

Spaziergang von Bürger*innen, Planenden und Bezirksstadtrat Urban Aykal

„Nur noch drei Badestellen am Schlachtensee“ – so berichtete der Tagesspiegel Mitte März über die Pläne des Bezirks, die südlichen Uferbereiche und Grünanlagen von Schlachtensee und Krummer Lanke umzugestalten. Quelle für den Bericht damals: Ein Bürgerdialog, zu dem Umwelt – und Grünflächenstadtrat Urban Aykal geladen hatte. Am Freitag nun die Fortsetzung: Ein Spaziergang von rund 60 Interessierten entlang einiger Abschnitte der Seenufer, geführt von Urban Aykal und zwei Mitarbeitenden des Grünflächenamtes, die mit der Planung des Projekts betraut sind. Die Botschaft diesmal: Niemand hat die Absicht, Badestellen zu sperren.

Vielmehr geht es nach Darstellung von Aykal und den Planenden des Bezirks darum, die Grünanlagen, teilweise steile Uferbereiche und Waldabschnitte, ökologisch aufzuwerten. Besonders bei Starkregen fließt bisher das Wasser viel zu schnell und nahezu ungehindert in den See. Der Uferbereich erodiert dabei, Unrat verschmutzt das Seewasser. Die überall sichtbaren Trampelpfade durch den Wald und die Büsche werden bei starkem Regen zu kleinen Bächen, die Erde ist zu stark verdichtet, es fehlt an Unterholz und Grün, das den Regen aufnehmen könnte. Und die zum Teil erst kürzlich renovierten Wege sind auch ungeeignet, das Wasser im Uferbreich zu halten: Zu hart und undurchlässig der Belag, es fehlt an Ableitungen des Wassers, die Wegeführung ist oft zu steil.

Jetzt ist Geld da, um das zu ändern. Oder zumindest, um damit anzufangen: Aus einen EU-Programm zur ökologischen Aufwertung solcher Grünflächen könnte der Bezirk zwei Millionen Euro erhalten. Dafür wird jetzt erst einmal ein Plan entwickelt, was wo gemacht werden soll. An Steillagen des Uferbereichs sollen Hecken und Hindernisse aus Totholz errichtet werden, um die zahlreichen Besucher und Badegäste davon abzuhalten, auf direktestem Wege durch die Büsche zum
Wasser zu laufen. In den so schwerer zugänglich gemachten Bereichen sollen Büsche und Bäume nachgepflanzt werden. An alten, unsanierten Wegen sollen neue Beläge aufgebracht werden, die das Regenwasser besser versickern lassen. Welche Art von Belag das ist, wie solche Wege dann genau aussehen? Das ist noch unklar, die Mitarbeitenden des Grünflächenamtes wollen sich umhören, auch mal etwas ausprobieren, das Ganze hat auch Modellcharacter.

Fazit des Spaziergangs: Der Bezirk und der Grüne Bezirksrat, sie wollen niemandem den Badespaß verderben. Nachfragen von Anwohnern, die hier fast täglich baden, wurde beruhigend entgegengehalten: Es geht erstmal nicht um die direkten Uferbereich, es werden keine Zäune geplant, die Badestellen unzugänglich machen, keine Hecken, die im Sommer Kinder vom Badespaß abhalten. Die Wege zum Wasser könnten an manchen Stellen allenfalls länger werden, wenn von höher gelegenen Wiesen der direkte Weg durch den Wald zum See von einer Hecke versperrt wird. Das Ziel ist, Regen besser versickern zu lassen, die Böden aufzulockern, neue Bäume und mehr Grün da anzusiedeln, wo keine Liegewiesen sind. Soweit die ersten Pläne. Mit einer weiteren Veranstaltung Ende Juni wird der Prozess der Bürgerbeteiligung fortgesetzt. Dann kommt eine konkrete Planung.

Georg Diedenhofen

geschrieben am 6. Juni 2025 von Kreisverband