ISEK Zehlendorf-Mitte – was ist denn das?
aktualisiert, Stand 02. September 2025
ISEK ist die Abkürzung für “Integriertes Stadtentwicklungskonzept”. Im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms des Bundes „Lebendige Zentren und Quartiere“ ist 2024 nach einem umfangreichen Beteiligungsverfahren von BürgerInnen, Verwaltung und Experten ein Entwicklungskonzept für das Gebiet Zehlendorf-Mitte erstellt worden. Ziel war es, Zehlendorf Mitte lebenswerter und nachhaltiger zu gestalten.
Das Bezirksamt hat das Konzept Ende 2024 beschlossen und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zugeleitet. Der Abschlussbericht ist Ende Februar 2025 veröffentlicht worden. Das Konzept mit Maßnahmenkatalog und Steckbriefen gibt es hier zum Download.
Der Senat von Berlin hat nun am 2. September 2025 die Aufnahme von neuen Gebieten in das Städtebauförderprogramm Lebendige Zentren ermöglicht. Die Festlegung erfolgt auf Grundlage des § 171b Baugesetzbuch. Das betrifft die Gebiete Zehlendorf-Mitte (Steglitz-Zehlendorf), Helle Mitte (Marzahn-Hellersdorf,) Wilmersdorfer Straße (Charlottenburg-Wilmersdorf) und Brunnenstraße Nord (Mitte).
Aus der Pressemitteilung des Senats:
„Zehlendorf-Mitte
Mit Hilfe der Förderung soll das Gebiet zu einem lebendigen und zukunftsorientierten Stadtteilzentrum mit ansprechenden Grün- und Stadträumen entwickelt werden. Im Mittelpunkt stehen die Steigerung der Aufenthaltsqualität, die klimafreundliche und nachhaltige Gestaltung des öffentlichen Raums sowie die Stärkung der Zentrumsfunktion. Es wird besonderer Wert auf Barrierefreiheit und moderne Mobilitätslösungen gelegt, um das Zentrum verkehrssicherer und optimaler für den Fuß- und Radverkehr zu gestalten. Gleichzeitig sollen die soziale und kulturelle Infrastruktur gestärkt sowie die Identität und das Miteinander in Zehlendorf-Mitte gefördert werden. Bis 2037 sind rund 25 Millionen Euro Städtebaufördermittel vorgesehen.“
Das ISEK ist Voraussetzung für die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm und damit für eine Mitfinanzierung des Bundes. Dazu braucht es die Verankerung in den kommenden Bundeshaushalten und eine “Bund-Länder-Finanzhilfe-Verwaltungsvereinbarung Städtebauförderung” (die bisherige Verwaltungsvereinbarung 2023/2024 gibt es hier und Ergänzung zur Finanzverteilung 2024 hier). Ob und was die neue schwarzrote Bundesregierung hier leistet, bleibt abzuwarten.
In der Pressemitteilung des in unserem Bezirksamt zuständigen Stadtrates für Stadtentwicklung, Patrick Steinhoff (CDU) steht: „ Die ersten Maßnahmen, wie beispielsweise die Beauftragung einer Gebietsbeauftragten, welche zukünftig die Maßnahmenumsetzung managt, sollen bereits im 2. Halbjahr 2025 umgesetzt werden.“
Weiter heißt es: „Mit den Maßnahmen, die unter reger Beteiligung der Zehlendorfer Öffentlichkeit entstanden sind, wird ein guter zweistelliger Eurobetrag in Millionenhöhe in den nächsten 10 Jahren in das Zehlendorfer Zentrum fließen! So schaffen wir für unsere Einzelhändler sowie Bürgerinnen und Bürger einen attraktiven Ort für die Zukunft!“.
Beides verzögert sich aber offenbar, weil die Aufnahme in das Programm erst Anfang September 2025 beschlossen wurde (s.o.).
Hoffen wir das Beste! Nun kommt es auf die Finanzierung und Umsetzung an und natürlich auch auf den Neubau des S-Bahnhofes Zehlendorf mit einem neuen Zugang vom Postplatz und der Machnower Straße her.
Wir bleiben dran – als Kreisverband, durch die grünen Stadtverordneten in der Bezirksverordnetenversammlung und unserem Stadtrat Urban Aykal.
Keinesfalls wiederholen darf sich das Schicksal der 2018 im Auftrag des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf (Stadtplanungsamt, damals unter Stadtrat von der SPD) erstellten Machbarkeitsstudie Zehlendorf-Mitte (Schlussbericht hier): Sie verschwand in der Schublade, für die Menschen und die Wirtschaft in Zehlendorf ist NICHTS daraus umgesetzt worden.
Wir als Grüner Kreisverband hatten uns zuletzt 2024 zur Entwicklung von Zehlendorf-Mitte mit einem 7-Punkte-Beschluss positioniert (siehe hier):
- Zehlendorf Mitte auf eine klimatisch herausfordernde Zukunft vorbereiten
- Aufenthaltsqualität erhöhen = Gewerbe stärken
- Wissenschaftliche Basis legen: Wie kommt der Durchgangsverkehr raus?
- Angebote für alle Generationen schaffen
- Bedarfsgerechte Neu-Verteilung der Fläche
- Bauphase S-Bahnhof Zehlendorf als Chance zum Experimentieren nutzen
- Orte für Kultur sichtbar machen und wiederbeleben.
Wir bleiben an dem Thema dran und halten euch auf dem Laufenden.