Grüne Jugend Steglitz-Zehlendorf fordert Umbenennung des Hindenburgdamms
Nachdem das Abgeordnetenhaus am Donnerstag beschlossen hat, dass Hindenburg nicht mehr Ehrenbürger Berlins sein soll, ist es für die Sprecher*innen der Grünen Jugend Steglitz-Zehlendorf nur logisch und konsequent, dass der Hindenburgdamm in Steglitz-Zehlendorf umbenannt wird.
„In unserem Bezirk werden wir durch das Haus der Wannsee-Konferenz, ehemalige SS-Verwaltungseinrichtungen und ehemalige Eugenik-Forschungszentren tagtäglich an die Schrecken des Nationalsozialismus erinnert. Gerade weil wir so viele Mahnmale ,vor unserer Tür’ haben, wäre es unverantwortlich, gleichzeitig eine Person wie Hindenburg durch eine große Straße zu ehren. Eine Umbenennung ist überfällig.“, fordern die Sprecher*innen Gülsah Bayar und Alexander Kräß.
„Genauso wenig wie Hindenburg Ehrenbürger eines demokratischen Berlins sein kann, kann der Hindenburgdamm Teil eines weltoffenen, demokratischen und vielfältigen Steglitz-Zehlendorf sein.“, meint Bayar.
Als Alternativ-Namensgeberin schlagen sie Simone Veil vor.
Veil überlebte die Schoah in Auschwitz und engagierte sich anschließend politisch. Sie setzte sich als Gesundheitsministerin in Frankreich für die Legalisierung der Pille für Frauen, sowie für das Recht auf Abtreibung ein. Als erste Frau wurde sie zur Präsidentin des Europaparlaments gewählt. Sie setzte sich für die deutsch-französische Versöhnung und die europäische Idee ein. „Gerade wenn wir in unserem Bezirk Straßen haben, die nach Schlachten des deutsch-französischen Kriegs benannt sind, wäre eine Umbenennung des Hindenburgdamms in „Simone-Veil-Damm ein wichtiges Zeichen für ein weltoffenes, europäisches Steglitz-Zehlendorf“, so Kräß.